Keramik & Urlaub in Thurnau

Thurnau ist seit Jahrhunderten ein bedeutendes Zentrum des Töpferhandwerks. Aus dem hochwertigen Schiefertonvorkommen im nahe gelegenen Hutschdorfer Wald fertigten die Töpfer der einstigen Grafschaft Geschirr für den täglichen Gebrauch. Ess-, Koch- und Bratgeschirr, eisengelb glasiert oder mit dem Malhorn dekoriert, bestimmte das Angebot der Töpfereien. Bis nach Augsburg, München und Leipzig wurde Thurnauer Irdenware, die einen ausgesprochen guten Ruf genoss, verkauft. Mit der Zeit erweiterte sich das Repertoire. Insbesondere der Zuzug des Künstlers und Keramikers Günther Stüdemann 1939 hob das Töpferhandwerk auf eine neue Stufe. Durch ihn vollzog sich ein Wandel vom Handwerk zum Kunsthandwerk. Die traditionellen Techniken und Formen gerieten dabei aber nicht in Vergessenheit und finden bis heute Anwendung. Da Werkstatt und Laden sich in der Regel unter einem Dach befinden, können Besucher den Entstehungsprozess der Keramiken unmittelbar verfolgen und dem Töpfer beim Drehen an der Töpferscheibe oder beim Dekorieren der Gefäße über die Schulter schauen.

Rund um Thurnau, in den nahe gelegenen Orten Berndorf, Peesten, Motschenbach, Trebgast, Hollfeld, Großenhül und Pleofen, siedelten sich in den vergangenen Jahren weitere Töpfereien an, die das Produktionsspektrum erweiterten. Von haudünnem Porzellan bis hin zu Steinzeuggeschirr, von Holzbrand- bis Rakukeramik, von Schmuck bis Skulpturen, finden sich hier wunderschöne Keramiken für jeden Geschmack und Bedarf. 

Die in idyllische Landschaft eingebetteten Töpfereien bieten darüber hinaus hervorragende Möglichkeiten zu Ausflügen in die nähere Umgebung.